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Investitionen für die Pflege in den Krankenhäusern?

KGNW-Forum am 6.12. 2016

Pflege und Investitionen zogen sich als Themen durch die Veranstaltung

 

Ludger Risse nahm als Teilnehmer eines moderierten Talks zum Thema Investitionsbedarf der NRW-Kliniken am diesjährigen Forum der Krankenhausgesellschaft NRW teil. Das Thema Pflege und Pflegestellen zog von Beginn an durch die verschiedenen Diskussionsrunden.

 

 

Bundesgesetzgebung

In der ersten Runde diskutierten Thomas Reumann, Präsident der DKG; Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW; Günther van Aalst, Techniker-Krankenkasse NRW; MdL Peter Preuß CDU; MdB Maria Klein-Schmeik, Grüne; MdB Kathrin Vogler, Linke, unter der Moderation von Jürgen Zurheide. In dieser Diskussion waren sich alle Diskutanten einig, dass etwas für die Pflege in den Krankenhäusern getan werden muss. Die Vorstellungen darüber waren allerdings sehr unterschiedlich.

 

Pflege und Investitionen

In der nächsten Talkrunde zum Investitionsbedarf der Krankenhäuser in NRW machten  Dr. Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer des St. Vincent-Krankenhaus GmbH Paderborn und Ludger Risse, Vorsitzender des Pflegerates NRW, die Nachholbedarfe deutlich. Das zuvor diskutierte Thema Pflegestellen und das Thema Investitionen korrespondiert sehr miteinander verdeutlichte Risse. „Wir haben die Situation, dass wir nicht nur die doppelte Anzahl von Patienten zu versorgen haben als die Kolleginnen in den Nachbarländern, sondern dieses auch noch unter teils sehr schwierigen Bedingungen leisten müssen“!  machte der Vorsitzende des Pflegerates deutlich. Dabei verwies er auf fehlende technische Hilfsmittel, auf bauliche Erschwernisse, wie unzureichende Sanitärsituationen und eine Vielzahl von Krankenhausbetten die im Straßenverkehr mit einem Oldtimerkennzeichen unterwegs wären. Für arbeitserleichternde Infrastruktur fehlen die investiven Mittel – so Risse. Hier steht dringender Handlungsbedarf.


Perspektiven für NRW Kliniken?

Im anschließenden Statement von Gesundheitsministerin Barbara Steffens und der sich anschließenden Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Boris Agurzki (RWI), Jochen Brink (KGNW), Peter Preuß (CDU), Susanne Schneider (FDP), Serdar Yüksel (SPD), wurde deutlich, dass alle Beteiligten Handlungsbedarf sehen. Die Ministerin kann sich vorstellen über eine sogenannte dritte Säule – also jenseits der pauschalen Investitionsförderung – Mittel zur Verfügung zu stellen, bei denen das Land aber die Steuerungsfunktion behält. Serdar Yüksel sprach davon, dass er sich vorstellen könne die NRW-Bank zur Finanzierung zu nutzen und das Land  Zinsen und Tilgung trägt. Er stellte mal etwa eine Milliarde Euro in den Raum. Über die Finanzierungswege und die Steuerung durch das Land gab es natürlich bei den politischen Vertretern unterschiedliche Vorstellungen. Einigkeit bestand jedoch in der Frage, dass etwas getan werden muss und das dieses frühestens zum nächsten Haushalt passieren kann. Auch auf die Frage des Moderators Jürgen Zurheide, was denn dabei für die Pflege entstehen könnte, äußerte sich Barbara Steffens, dass sie sich durchaus vorstellen könnte für Pflege entlastende Hilfsmittel und Technik zusätzliche Investitionsmittel zur Verfügung zu stellen. Das könne z.B. moderne Betten,  wie Niedrigfloorbetten, sein oder auch moderne Transportsysteme. Auch so könnte eine steuernde Zweckbindung durch das Land aussehen. Ähnlich äußersten sich auch die übrigen politischen Vertreter.

 

Der Pflegerat NRW hat sich an der Aktion „gesunde Krankenhäuser“ der Krankenhausgesellschaft NRW beteiligt. http://www.gesunde-krankenhaeuser.de/ Offensichtlich ist hier politisch auch schon etwas in Bewegung gekommen, so die Einschätzung des Vorsitzenden Ludger Risse.